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GROW: Entwickelnde Fragen stellen, Lösungen und Wachstum ermöglichen

Tatjana Güntensperger • 20. März 2021


Teamführung

Mit dem GROW-Modell gelingt es sich selbst und andere näher an das Ziel und an eine Lösung zu bringen. GROW wurde Anfang der 90er Jahre von John Whitmore entwickelt, einem erfolgreichen Rennfahrer, der später als Sportpsychologe arbeitete. Es ist ein Instrument aus dem Coaching, das insbesondere für Führungskräfte sehr nützlich ist: Sowohl für die Selbstführung als auch für die Mitarbeiterführung. GROW kommt aus dem Englischen und bedeutet Wachstum. Mit dem GROW-Modell werden offene Fragen gestellt, zuweilen braucht es Mut, denn wir wissen nicht, ob uns die Antworten gefallen und sie anders ausfallen werden, als erwartet. Und es bedeutet ein ernsthaftes Interesse an dem anderen zu haben.

GROW - Modell: Probleme in Lösungen verwandeln

"Bei uns laufen die Abstimmungen überhaupt nicht" kann es in einem Team lauten. Die Probleme werden von allen Seiten beleuchtet und werden damit immer größer. Schuld sind dann die anderen oder man steckt den Kopf in den Sand, weil man ja eh nichts machen kann. Dann befinden wir uns in der Problemhypnose, wie es Martin Wehrle nennt. Um das Gespräch von der Problemauswälzung in eine konstruktive Lösung zu lenken kann auch in dem Beispiel mit GROW gearbeitet werden:


GOAL:

  • Wie müsste die Kommunikation im Team laufen, damit die Abstimmungsprozesse gelingen? Woran würden wir merken, dass es nun läuft?

REALITY:

  • Wie ist die aktuelle Lage? Was läuft im Moment noch anders?

OPTIONS:

  • Was genau können wir anstoßen, damit der Abstimmungsprozess effektiver läuft?

WAY FORWARD oder WHAT:

  • Was werden wir tun? Was wird in die Wege geleitet? Wann genau? Welche Hindernisse kann es geben? Wie werden diese überwunden?



GROW-Modell

GROW in der Selbstführung

Das GROW-Modell geht davon aus, dass es ein Ziel gibt und Hindernisse oder Denk-Blockaden, die verhindern dieses zu erreichen. Mit den vier Schritten des GROW-Modells wird persönliche Entwicklung und individuelles Wachstum leichter gemacht.


GOAL

Wir starten mit dem Ziel, dem Ort, an dem wir ankommen möchten und versuchen dieses so klar wie möglich zu identifizieren. Es geht dabei auch um Fragen, wozu wir dieses überhaupt erreichen möchten, was der Nutzen und Vorteil davon ist.

  • Was ist das Ziel? Was soll erreicht werden?
  • Wo genau will ich hin? Was ist mir daran wichtig?


REALITY

Im Reality-Check wird die aktuelle Situation und Realität erkundet. Hier betrachtest du den Ausgangspunkt, an dem du dich in Relation zu deinem Ziel befinden. Der nächste Fokus liegt auf den Hindernissen. Die Hindernisse sind üblicherweise in der Person, in der Umgebung oder in fehlenden Ressourcen zu finden.

  • Was wurde bereits gemacht? Welche Annahmen liegen dahinter?
  • Wo stehe ich genau? Wie ist meine Ausgangslage?


OPTIONS

Wichtig: du hast immer die Wahl!

  • Welche verschiedenen Optionen und Möglichkeiten gibt es für die Erreichung des Ziels?
  • Welche Alternativen bieten sich? Was/Wer könnte dir helfen?
  • Was sind Vorteile und Nachteile der jeweiligen Optionen? Wie priorisierst du?
  • Mit welchen Optionen kannst du gut und schnell erste Erfolge feiern?


WAY FORWARD

Hier geht es um die Umsetzungsplanung:

  • Was sind die nächsten Schritte?
  • Wie geht´s weiter?
  • Was wirst du ganz konkret für die Umsetzung tun?
  • Wie genau sieht dein konkreter Weg zum Ziel aus?

Sobald du die vier Schritte des GROW-Modells bearbeitet hast, hast du einen Plan. So kannst du deine Entwicklung selbst in die Hand nehmen und stetig voranbringen.



GROW in der Mitarbeiterführung

Kommen Personen mit einer Herausforderung zur Führungsperson passiert in der Regel, dass diese Antworten und Ratschläge gibt. Kurzfristig kann dies helfen. Allerdings hat dies auch Nachteile: der Rat verhindert, dass die Person eine eigene Lösung entwickelt. Dies erzeugt auch Abhängikeit und möglicherweise ist die vorgegebene Lösung gar nicht die richtige oder beste Lösung für die Person, das Team oder die Organisation. Ein "Ja, aber..." entsteht als Vorbote von Widerstand. Und manchmal geschieht dann einfach nichts. Weil die Lösung nicht passfähig für die Person ist.


Die bessere Lösung: mit dem GROW-Modell arbeiten. Auf die Frage „Was soll ich tun?“ dem Fragenden einige Minuten Zeit schenken und nachfragen:


GOAL

  • Was genau ist das Problem?
  • Was ist der Hintergrund der Frage?
  • Was möchtest du erreichen? Was ist das Ziel?


REALITY

  • Was hast du bereits gemacht, um eine Lösung zu finden?


OPTIONS

  • Welche Möglichkeiten für Lösungen siehst du?


WAY FORWARD

  • Was wirst du daher tun?


Gute Führungskräfte müssen nicht immer und überall alles wissen, oder gar alles besser wissen. Gute Führungskräfte wissen, wann fragen besser ist, als etwas zu sagen. Das bedeutet, Menschen die Möglichkeit zu geben, selbständig zu denken, motiviert und produziert gleichzeitig auch noch viele gute Ideen.

 

GROW führt von einer Frage, einer Herausforderung, hin zu ganz konkreten Lösungsschritten. Die richtigen Fragen zu stellen, um das Denken anzukurbeln, dauert nur wenige Minuten. Das Model eröffnet Möglichkeiten. Wer Möglichkeiten hat, muss wählen. Das übt gleichzeitig, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu tragen und profundere Entscheidungen zu treffen. Das wiederum erzeugt natürliches, nachhaltiges Lernen, steigert die Problemlösungskompetenz und ermöglicht Wachstum.

Den Lösungsraum öffnen und Handlungsfelder erweitern mit GROW!


Kontexteinordnung:


Um dieser Welt gerecht zu werden, ist ein Umdenken erforderlich: Agiles Mindset mit mehr Transparenz, mehr Sinn, mehr Experimentierfreude, mehr Zusammenarbeit und mehr Empowerment. In der Praxis heißt das: Diversität, New Work und agiles Arbeiten sind keine Modeerscheinungen sondern eine Notwendigkeit die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Wir brauchen alle Potenziale an Bord und die Pluralität von Meinungen und Ideen als wertvolles Gut. Und ein Umfeld, damit alle zur Höchstform auflaufen. Die Grundlage: Ein Führungsverständnis, das von einem positiven Menschenbild geprägt ist, persönliche Haltung und Psychologische Sicherheit in den Teams. Fragen stellen lädt zum Lernen ein, ermöglicht Wachstum und Selbtwirksamkeit.

Visualisierung: ©BYP | Tatjana Güntensperger

Quelle:
Ergänzungen aus "Führung meets Coaching" Autor Martin Wehrle, managerSeminare, Heft 296, November 2022

Copyright: Alle hier bereitgestellten Texte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Nutzer*innen können einzelne Dateien oder Inhalte nutzen sowie Ausdrucke anfertigen, soweit dies mit mir (Tatjana Güntensperger) abgestimmt ist. Inhalte und vorhandene Urheberrechtsvermerke dürfen nicht verändert oder entfernt werden. Jede andere Art der Vervielfältigung, Übernahme, Übertragung, Entnahme, Weiterverwendung, des Kopierens oder des Verfügbarmachens der Homepage oder einzelner ihrer Teile, insbesondere für die Verwendung in elektronischen Medien oder drucktechnischen Erzeugnissen und/oder zu gewerblichen Zwecken, ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen vorherigen Einwilligung.


Teamführung

Mit dem GROW-Modell gelingt es sich selbst und andere näher an das Ziel und an eine Lösung zu bringen. GROW wurde Anfang der 90er Jahre von John Whitmore entwickelt, einem erfolgreichen Rennfahrer, der später als Sportpsychologe arbeitete. Es ist ein Instrument aus dem Coaching, das insbesondere für Führungskräfte sehr nützlich ist: Sowohl für die Selbstführung als auch für die Mitarbeiterführung. GROW kommt aus dem Englischen und bedeutet Wachstum. Mit dem GROW-Modell werden offene Fragen gestellt, zuweilen braucht es Mut, denn wir wissen nicht, ob uns die Antworten gefallen und sie anders ausfallen werden, als erwartet. Und es bedeutet ein ernsthaftes Interesse an dem anderen zu haben.

GROW - Modell: Probleme in Lösungen verwandeln

"Bei uns laufen die Abstimmungen überhaupt nicht" kann es in einem Team lauten. Die Probleme werden von allen Seiten beleuchtet und werden damit immer größer. Schuld sind dann die anderen oder man steckt den Kopf in den Sand, weil man ja eh nichts machen kann. Dann befinden wir uns in der Problemhypnose, wie es Martin Wehrle nennt. Um das Gespräch von der Problemauswälzung in eine konstruktive Lösung zu lenken kann auch in dem Beispiel mit GROW gearbeitet werden:


GOAL:

  • Wie müsste die Kommunikation im Team laufen, damit die Abstimmungsprozesse gelingen? Woran würden wir merken, dass es nun läuft?

REALITY:

  • Wie ist die aktuelle Lage? Was läuft im Moment noch anders?

OPTIONS:

  • Was genau können wir anstoßen, damit der Abstimmungsprozess effektiver läuft?

WAY FORWARD oder WHAT:

  • Was werden wir tun? Was wird in die Wege geleitet? Wann genau? Welche Hindernisse kann es geben? Wie werden diese überwunden?



GROW-Modell

GROW in der Selbstführung

Das GROW-Modell geht davon aus, dass es ein Ziel gibt und Hindernisse oder Denk-Blockaden, die verhindern dieses zu erreichen. Mit den vier Schritten des GROW-Modells wird persönliche Entwicklung und individuelles Wachstum leichter gemacht.


GOAL

Wir starten mit dem Ziel, dem Ort, an dem wir ankommen möchten und versuchen dieses so klar wie möglich zu identifizieren. Es geht dabei auch um Fragen, wozu wir dieses überhaupt erreichen möchten, was der Nutzen und Vorteil davon ist.

  • Was ist das Ziel? Was soll erreicht werden?
  • Wo genau will ich hin? Was ist mir daran wichtig?


REALITY

Im Reality-Check wird die aktuelle Situation und Realität erkundet. Hier betrachtest du den Ausgangspunkt, an dem du dich in Relation zu deinem Ziel befinden. Der nächste Fokus liegt auf den Hindernissen. Die Hindernisse sind üblicherweise in der Person, in der Umgebung oder in fehlenden Ressourcen zu finden.

  • Was wurde bereits gemacht? Welche Annahmen liegen dahinter?
  • Wo stehe ich genau? Wie ist meine Ausgangslage?


OPTIONS

Wichtig: du hast immer die Wahl!

  • Welche verschiedenen Optionen und Möglichkeiten gibt es für die Erreichung des Ziels?
  • Welche Alternativen bieten sich? Was/Wer könnte dir helfen?
  • Was sind Vorteile und Nachteile der jeweiligen Optionen? Wie priorisierst du?
  • Mit welchen Optionen kannst du gut und schnell erste Erfolge feiern?


WAY FORWARD

Hier geht es um die Umsetzungsplanung:

  • Was sind die nächsten Schritte?
  • Wie geht´s weiter?
  • Was wirst du ganz konkret für die Umsetzung tun?
  • Wie genau sieht dein konkreter Weg zum Ziel aus?

Sobald du die vier Schritte des GROW-Modells bearbeitet hast, hast du einen Plan. So kannst du deine Entwicklung selbst in die Hand nehmen und stetig voranbringen.



GROW in der Mitarbeiterführung

Kommen Personen mit einer Herausforderung zur Führungsperson passiert in der Regel, dass diese Antworten und Ratschläge gibt. Kurzfristig kann dies helfen. Allerdings hat dies auch Nachteile: der Rat verhindert, dass die Person eine eigene Lösung entwickelt. Dies erzeugt auch Abhängikeit und möglicherweise ist die vorgegebene Lösung gar nicht die richtige oder beste Lösung für die Person, das Team oder die Organisation. Ein "Ja, aber..." entsteht als Vorbote von Widerstand. Und manchmal geschieht dann einfach nichts. Weil die Lösung nicht passfähig für die Person ist.


Die bessere Lösung: mit dem GROW-Modell arbeiten. Auf die Frage „Was soll ich tun?“ dem Fragenden einige Minuten Zeit schenken und nachfragen:


GOAL

  • Was genau ist das Problem?
  • Was ist der Hintergrund der Frage?
  • Was möchtest du erreichen? Was ist das Ziel?


REALITY

  • Was hast du bereits gemacht, um eine Lösung zu finden?


OPTIONS

  • Welche Möglichkeiten für Lösungen siehst du?


WAY FORWARD

  • Was wirst du daher tun?


Gute Führungskräfte müssen nicht immer und überall alles wissen, oder gar alles besser wissen. Gute Führungskräfte wissen, wann fragen besser ist, als etwas zu sagen. Das bedeutet, Menschen die Möglichkeit zu geben, selbständig zu denken, motiviert und produziert gleichzeitig auch noch viele gute Ideen.

 

GROW führt von einer Frage, einer Herausforderung, hin zu ganz konkreten Lösungsschritten. Die richtigen Fragen zu stellen, um das Denken anzukurbeln, dauert nur wenige Minuten. Das Model eröffnet Möglichkeiten. Wer Möglichkeiten hat, muss wählen. Das übt gleichzeitig, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu tragen und profundere Entscheidungen zu treffen. Das wiederum erzeugt natürliches, nachhaltiges Lernen, steigert die Problemlösungskompetenz und ermöglicht Wachstum.

Den Lösungsraum öffnen und Handlungsfelder erweitern mit GROW!


Kontexteinordnung:


Um dieser Welt gerecht zu werden, ist ein Umdenken erforderlich: Agiles Mindset mit mehr Transparenz, mehr Sinn, mehr Experimentierfreude, mehr Zusammenarbeit und mehr Empowerment. In der Praxis heißt das: Diversität, New Work und agiles Arbeiten sind keine Modeerscheinungen sondern eine Notwendigkeit die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Wir brauchen alle Potenziale an Bord und die Pluralität von Meinungen und Ideen als wertvolles Gut. Und ein Umfeld, damit alle zur Höchstform auflaufen. Die Grundlage: Ein Führungsverständnis, das von einem positiven Menschenbild geprägt ist, persönliche Haltung und Psychologische Sicherheit in den Teams. Fragen stellen lädt zum Lernen ein, ermöglicht Wachstum und Selbtwirksamkeit.

Visualisierung: ©BYP | Tatjana Güntensperger

Quelle:
Ergänzungen aus "Führung meets Coaching" Autor Martin Wehrle, managerSeminare, Heft 296, November 2022

Copyright: Alle hier bereitgestellten Texte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Nutzer*innen können einzelne Dateien oder Inhalte nutzen sowie Ausdrucke anfertigen, soweit dies mit mir (Tatjana Güntensperger) abgestimmt ist. Inhalte und vorhandene Urheberrechtsvermerke dürfen nicht verändert oder entfernt werden. Jede andere Art der Vervielfältigung, Übernahme, Übertragung, Entnahme, Weiterverwendung, des Kopierens oder des Verfügbarmachens der Homepage oder einzelner ihrer Teile, insbesondere für die Verwendung in elektronischen Medien oder drucktechnischen Erzeugnissen und/oder zu gewerblichen Zwecken, ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen vorherigen Einwilligung.


Teamführung

Mit dem GROW-Modell gelingt es sich selbst und andere näher an das Ziel und an eine Lösung zu bringen. GROW wurde Anfang der 90er Jahre von John Whitmore entwickelt, einem erfolgreichen Rennfahrer, der später als Sportpsychologe arbeitete. Es ist ein Instrument aus dem Coaching, das insbesondere für Führungskräfte sehr nützlich ist: Sowohl für die Selbstführung als auch für die Mitarbeiterführung. GROW kommt aus dem Englischen und bedeutet Wachstum. Mit dem GROW-Modell werden offene Fragen gestellt, zuweilen braucht es Mut, denn wir wissen nicht, ob uns die Antworten gefallen und sie anders ausfallen werden, als erwartet. Und es bedeutet ein ernsthaftes Interesse an dem anderen zu haben.

GROW - Modell: Probleme in Lösungen verwandeln

"Bei uns laufen die Abstimmungen überhaupt nicht" kann es in einem Team lauten. Die Probleme werden von allen Seiten beleuchtet und werden damit immer größer. Schuld sind dann die anderen oder man steckt den Kopf in den Sand, weil man ja eh nichts machen kann. Dann befinden wir uns in der Problemhypnose, wie es Martin Wehrle nennt. Um das Gespräch von der Problemauswälzung in eine konstruktive Lösung zu lenken kann auch in dem Beispiel mit GROW gearbeitet werden:


GOAL:

  • Wie müsste die Kommunikation im Team laufen, damit die Abstimmungsprozesse gelingen? Woran würden wir merken, dass es nun läuft?

REALITY:

  • Wie ist die aktuelle Lage? Was läuft im Moment noch anders?

OPTIONS:

  • Was genau können wir anstoßen, damit der Abstimmungsprozess effektiver läuft?

WAY FORWARD oder WHAT:

  • Was werden wir tun? Was wird in die Wege geleitet? Wann genau? Welche Hindernisse kann es geben? Wie werden diese überwunden?



GROW-Modell

GROW in der Selbstführung

Das GROW-Modell geht davon aus, dass es ein Ziel gibt und Hindernisse oder Denk-Blockaden, die verhindern dieses zu erreichen. Mit den vier Schritten des GROW-Modells wird persönliche Entwicklung und individuelles Wachstum leichter gemacht.


GOAL

Wir starten mit dem Ziel, dem Ort, an dem wir ankommen möchten und versuchen dieses so klar wie möglich zu identifizieren. Es geht dabei auch um Fragen, wozu wir dieses überhaupt erreichen möchten, was der Nutzen und Vorteil davon ist.

  • Was ist das Ziel? Was soll erreicht werden?
  • Wo genau will ich hin? Was ist mir daran wichtig?


REALITY

Im Reality-Check wird die aktuelle Situation und Realität erkundet. Hier betrachtest du den Ausgangspunkt, an dem du dich in Relation zu deinem Ziel befinden. Der nächste Fokus liegt auf den Hindernissen. Die Hindernisse sind üblicherweise in der Person, in der Umgebung oder in fehlenden Ressourcen zu finden.

  • Was wurde bereits gemacht? Welche Annahmen liegen dahinter?
  • Wo stehe ich genau? Wie ist meine Ausgangslage?


OPTIONS

Wichtig: du hast immer die Wahl!

  • Welche verschiedenen Optionen und Möglichkeiten gibt es für die Erreichung des Ziels?
  • Welche Alternativen bieten sich? Was/Wer könnte dir helfen?
  • Was sind Vorteile und Nachteile der jeweiligen Optionen? Wie priorisierst du?
  • Mit welchen Optionen kannst du gut und schnell erste Erfolge feiern?


WAY FORWARD

Hier geht es um die Umsetzungsplanung:

  • Was sind die nächsten Schritte?
  • Wie geht´s weiter?
  • Was wirst du ganz konkret für die Umsetzung tun?
  • Wie genau sieht dein konkreter Weg zum Ziel aus?

Sobald du die vier Schritte des GROW-Modells bearbeitet hast, hast du einen Plan. So kannst du deine Entwicklung selbst in die Hand nehmen und stetig voranbringen.



GROW in der Mitarbeiterführung

Kommen Personen mit einer Herausforderung zur Führungsperson passiert in der Regel, dass diese Antworten und Ratschläge gibt. Kurzfristig kann dies helfen. Allerdings hat dies auch Nachteile: der Rat verhindert, dass die Person eine eigene Lösung entwickelt. Dies erzeugt auch Abhängikeit und möglicherweise ist die vorgegebene Lösung gar nicht die richtige oder beste Lösung für die Person, das Team oder die Organisation. Ein "Ja, aber..." entsteht als Vorbote von Widerstand. Und manchmal geschieht dann einfach nichts. Weil die Lösung nicht passfähig für die Person ist.


Die bessere Lösung: mit dem GROW-Modell arbeiten. Auf die Frage „Was soll ich tun?“ dem Fragenden einige Minuten Zeit schenken und nachfragen:


GOAL

  • Was genau ist das Problem?
  • Was ist der Hintergrund der Frage?
  • Was möchtest du erreichen? Was ist das Ziel?


REALITY

  • Was hast du bereits gemacht, um eine Lösung zu finden?


OPTIONS

  • Welche Möglichkeiten für Lösungen siehst du?


WAY FORWARD

  • Was wirst du daher tun?


Gute Führungskräfte müssen nicht immer und überall alles wissen, oder gar alles besser wissen. Gute Führungskräfte wissen, wann fragen besser ist, als etwas zu sagen. Das bedeutet, Menschen die Möglichkeit zu geben, selbständig zu denken, motiviert und produziert gleichzeitig auch noch viele gute Ideen.

 

GROW führt von einer Frage, einer Herausforderung, hin zu ganz konkreten Lösungsschritten. Die richtigen Fragen zu stellen, um das Denken anzukurbeln, dauert nur wenige Minuten. Das Model eröffnet Möglichkeiten. Wer Möglichkeiten hat, muss wählen. Das übt gleichzeitig, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu tragen und profundere Entscheidungen zu treffen. Das wiederum erzeugt natürliches, nachhaltiges Lernen, steigert die Problemlösungskompetenz und ermöglicht Wachstum.

Den Lösungsraum öffnen und Handlungsfelder erweitern mit GROW!


Kontexteinordnung:


Um dieser Welt gerecht zu werden, ist ein Umdenken erforderlich: Agiles Mindset mit mehr Transparenz, mehr Sinn, mehr Experimentierfreude, mehr Zusammenarbeit und mehr Empowerment. In der Praxis heißt das: Diversität, New Work und agiles Arbeiten sind keine Modeerscheinungen sondern eine Notwendigkeit die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Wir brauchen alle Potenziale an Bord und die Pluralität von Meinungen und Ideen als wertvolles Gut. Und ein Umfeld, damit alle zur Höchstform auflaufen. Die Grundlage: Ein Führungsverständnis, das von einem positiven Menschenbild geprägt ist, persönliche Haltung und Psychologische Sicherheit in den Teams. Fragen stellen lädt zum Lernen ein, ermöglicht Wachstum und Selbtwirksamkeit.

Visualisierung: ©BYP | Tatjana Güntensperger

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Ergänzungen aus "Führung meets Coaching" Autor Martin Wehrle, managerSeminare, Heft 296, November 2022

Copyright: Alle hier bereitgestellten Texte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Nutzer*innen können einzelne Dateien oder Inhalte nutzen sowie Ausdrucke anfertigen, soweit dies mit mir (Tatjana Güntensperger) abgestimmt ist. Inhalte und vorhandene Urheberrechtsvermerke dürfen nicht verändert oder entfernt werden. Jede andere Art der Vervielfältigung, Übernahme, Übertragung, Entnahme, Weiterverwendung, des Kopierens oder des Verfügbarmachens der Homepage oder einzelner ihrer Teile, insbesondere für die Verwendung in elektronischen Medien oder drucktechnischen Erzeugnissen und/oder zu gewerblichen Zwecken, ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen vorherigen Einwilligung.

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